Schicksale jüdischer Bürger aus Eberswalde

Ausstellungsjahr: 1993

Vor 55 Jahren, in der Nacht vom 9. Zum 10. November 1938, brannte die Eberswalder Synagoge ab. Ursachen und Gründe für die sog. „Reichskristallnacht“ in Deutschland sind heute bekannt. Wie verlief jedoch dieses Pogrom in Eberswalde, wer waren die Brandstifter der hiesigen Synagoge, welches Schicksal widerfuhr vormals angesehenen jüdischen Bürgern unserer Stadt?

Solche Fragen stellen zunehmend vor allem jüngere Menschen angesichts von Ereignissen unserer Tage, die erschreckende Parallelen zu negativen Entwicklungstendenzen der Vergangenheit ziehen lassen. Sie machen es dringend erforderlich, auch historische Hintergründe für den Umgang und das Zusammenleben mit andersdenkenden Mitbürgern zu erforschen und zu popularisieren. Vielen engagierten Heimatforschern ist dies ein persönliches Anliegen, solche Einrichtungen wie Museen sollten es als ihre Pflicht ansehen.

Ludwig Arendt hat sein persönliches Engagement deutlich dargelegt. Sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Wirken auf dem Gebiet der Heimatgeschichte, speziell der Eberswalde Stadtgeschichte, und sein Arbeiten als Stadtchronist von 1984-1990, waren eine gute Ausgangsposition.

Die Forschungsergebnisse zur Eberswalder Synagogen-Gemeinde von Ludwig Arendt werden in zweifacher Form vorgestellt.

Die Sonderausstellung „Schicksale jüdischer Bürger aus Eberswalde“ soll Einblick geben in das Leben und Wirken jüdischer Bürger unserer Stadt und Kenntnisse über ihre religiöse Gemeinschaft vermitteln. Unausbleiblich ist die Darstellung der furchtbaren Ereignisse nach 1922, die diese Menschen ganz persönlich betroffen haben.

Das Begleitheft zur Ausstellung stellt sich der schwierigen Aufgabe eines Gesamtüberblicks zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Eberswalde.