Kunstraub in der DDR recherchiert aus gut 3.000 Dokumenten des DDR- Staatsapparats und von Museen. Das Journalisten-Paar Schallenberg ging den Spuren akribisch nach. 

Das künstlerische Werk des Malers Otto Nagels war für die DDR von großer politischer Bedeutung und gehörte zum nationalen Kulturerbe. Nach dem Tod der Witwe Walentina Nagel 1983 versuchten die Kulturverantwortlichen die Entscheidungsgewalt über die Sammlung zu erhalten. So wurde die Tochter Sibylle Schallenberg-Nagel mit einer hohen Erbschaftssteuer konfrontiert, die sie 1985 dazu bewegte den größten Teil der Sammlung der Berliner Akademie der Künste zu überlassen. Obwohl der Fall juristisch geklärt ist und die Restitutionsforderung der Familie nach 1990 zurückgewiesen wurden, werfen die Umstände der Schenkung bis heute Fragen auf.

Das Buch ist ein Spiegel der DDR-Kulturpolitik. Die Autoren hinterfragen das Volkseigentum an Kunstwerken; die Kunst als Mittel der Ideologie und das familiengeführte Museum „Otto-Nagel-Haus“ in Ost-Berlin (1973-79).

Die Enkelin Salka-Valka Schallenberg holt mit dem Buch Otto Nagel (1894-1967) ins Heute zurück. Nagel war als Künstler der 2. Generation der Moderne der Weimarer Republik Mitglied der 1918 gegründeten Künstlervereinigung Novembergruppe, die 1935 von den Nazis verboten wurde. Nach 1945 setzte er sich als Kulturpolitiker für ein vereinigtes Deutschland mit einer unabhängigen Kunst orientiert an Traditionen der Moderne ein.

Am Sonntag, den 19. März 2023 um 15:00 Uhr laden die Autoren und das Museum Eberswalde zur Präsentation des Buchs in die aktuelle Otto-Nagel-Ausstellung in die Adler-Apotheke ein. Im Anschluss können Interessierte das Buch „Der Fall Otto Nagel. Kunstraub in der DDR“ käuflich erwerben.

der fall otto nagel  

BUCHLESUNG
Ort:
Museum Eberswalde
Zeit:
19.03.2023, 15 Uhr
Eintritt: 8 €, ermäßigt 4 €
Anmeldung:
Frau Bastian 03334 64435 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Erscheinungstermin des Buches: 20.03.2023